Berlin spielt erstklassig! Ein Überblick aller Berliner Fußballvereine, die jemals in der Bundesliga spielten. Hertha, Union und … ? Tasmania, Blau-Weiß 90 und Tennis Borussia hatten ebenfalls das Vergnügen.
1. FC Union Berlin
Der 1. Fußballclub Union Berlin spielt erst seit 2019 in der Fußball-Bundesliga. Zuvor kickten die eisernen Köpenicker zehn Jahre kontinuierlich in der 2. Bundesliga, ehe sie am Ende der Saison 2018/19 über die Relegation in die Bundesliga aufstiegen. Die heutige Fußballverein wurde 1966 als Nachfolger des SC Union Oberschöneweide, der mit der Deutschen Vizemeisterschaft 1923 seinen größten Erfolg feiern konnte, gegründet. Seit 1920 spielen die Unioner im Stadion An der Alten Försterei, wo seit 2013 alljährlich das Weihnachtssingen veranstaltet wird.
Blau-Weiß 90 Berlin
Die Sportliche Vereinigung Blau-Weiß 1890 aus Mariendorf nahm zweimal an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft (1937/38 und 1942) teil und stieg 1986 in die Bundesliga auf. Nach nur einer Saison ging es mit Torjäger Karl-Heinz Riedle, der zehn Mal traf und anschließend zu Werder Bremen wechselte, zurück in die zweite Liga. Nach dem Lizenzentzug 1992 musste der Verein Konkurs anmelden und wurde aufgelöst. Nach der Auflösung wurde der SV Blau Weiss Berlin als inoffizieller Nachfolgeverein gegründet, der seit 2015 wieder den traditionellen Namen Blau-Weiß 90 Berlin trägt.
Hertha BSC
Na klar, die Hertha spielt Bundesliga – und das als DFB- und Bundesliga-Gründungsmitglied schon seit 1963/64, allerdings mit einigen Unterbrechungen. Am 25. Juli 1892 wurde der Berliner Fußball Club Hertha 1892 als einer der ersten reinen Fußballclubs in Deutschland gegründet. Nachdem sich der Verein am 7. August 1923 mit dem Berliner Sport-Club zusammengeschlossen hatte, wurde der Verein in Hertha BSC umbenannt. Die Hertha trägt ihre Heimspiele im Berliner Olympiastadion aus.
Tasmania 1900 Berlin
Der Sport-Club Tasmania von 1900 Berlin spielte 1965/66 einmalige in der erste Liga. Und das legendär schlecht! Der am 2. Juni 1900 als Rixdorfer TuFC Tasmania 1900 gegründete Verein erlangte wegen seines schlechten Abschneidens in der Fußball-Bundesliga der Saison 1965/66 bundesweite Bekanntheit und gilt bis heute als schlechtester Bundesligist aller Zeiten. Tasmania Berlin hält bis heute sämtliche Negativrekorde wie die höchste Heimniederlage der Bundesliga (0:9 gegen den Meidericher SV), eine komplette Saison ohne Auswärtssieg, die meisten Gegentore (108) sowie den letzten Platz in der Ewigen Tabelle der Bundesliga. Dabei begann die Saison am 14. August 1965 vor 80.000 Zuschauern im Olympiastadion mit einem 2:0 gegen den Karlsruher SC gar nicht so schlecht.
Dass es für den Klassenerhalt nicht reichen würde, haben wir schon nach dem siebten, achten Spiel gemerkt. […] Wir waren nicht die Besten, aber die Schlechtesten. Das ist doch auch ein Rekord.Tasmania-Torwart Heinz Rohloff, 11 Freunde
Vor dieser desaströsen Zeit hinaus waren die Neuköllner mehrfacher Teilnehmer an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft und langjähriges Mitglied der obersten Berliner Spielklassen. Tasmania musste als Spätfolge des Abstiegs aus der Bundesliga Konkurs anmelden und wurde im Juli 1973 aufgelöst.
Tennis Borussia Berlin
Tennis Borussia Berlin spielte in den Spielzeiten 1974/75 und 1976/77 mit Hertha BSC im Fußball-Oberhaus, stieg aber jeweils nach einer Saison als 17. der Bundesliga-Tabelle in die 2. Bundesliga ab. 1993/94 erreichte TeBe das Halbfinale des DFB-Pokals und wurde 1998 letzter Deutscher Amateurmeisterschaft im Fußball. Obwohl ursprünglich als Tennis- und Tischtennis-Verein gegründet, entdeckte man schon 1903 den Fußball für sich und erwarb für 50 Pfennig eine Lizenz, die zur Teilnahme an der Berliner Meisterschaft berechtigte. Diese gewannen die Veilchen erstmals 1932 mit Trainer Sepp Herberger (WM-Trainer von 1954), der zuvor auch für TeBe spielte.
Fünf Berliner Fußballvereine schafften seit 1963 den Sprung in die Bundesliga und durchlebten währenddessen sehr unterschiedliche Zeiten im Fußball-Oberhaus.
