Tipps für die Lutherstadt Wittenberg

Stadtbesuch bei Martin und der geschichtsträchtigen Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt.

Die durch Theologieprofessor Martinus Lutherus bekannte Lutherstadt Wittenberg hat 500 Jahre Reformation hinter sich und ist ein durchaus schickes sowie historisch aufgeladenes Städtchen mit vielfältigem Gesicht. In der übersichtlichen Altstadt gelangt man von einem Fundstück zum anderen. Bunte Blumenkästen schmücken die kleinen Bäche, alte Häuserfassaden wechseln sich mit heruntergekommen ab und ständig schlägt irgendeine altertümliche Turmuhr zu Viertel, Halben, Dreiviertel oder ganzen Stunde. Unterwegs auf den Spuren von Martin Luther.

Lutherstadt Wittenberg

Wittenberg ist bequem mit dem Zug aus Berlin zu erreichen. Wir nahmen den ICE vom Südkreuz und kamen in knapp einer Stunde am neugestalteten Bahnhof an. Die Barrierefreiheit ließ zur Begrüßung etwas zu wünschen übrig – oder wir haben nicht gefunden, was uns bequemer befördert hätte. Unser unscheinbares Drei-Sterne-Hotel Am Schwanenteich lag an den Wallanlagen am Rande der Altstadt und war fußläufig schnell erreicht.

Nur ein paar hundert Meter und wir hatten das Zentrum aus Marktplatz, Altem Rathaus und der Stadtkirche Sankt Martin Marien schnell gefunden. Auffällig sind die bunten, teilweise altertümlichen bis baufälligen Fassaden der Stadt mit urigen Haustüren. Vom Biomarkt, kleinen Cafés, Brauhäusern bis zum Upycling-Einrichtungsstudio findet sich alles – zudem mehrere Hinweise auf freie Vermietung oder Verkauf von ganzen Häusern. Der Hauch einer Filmkulisse weht durch die Stadt – gerade in den Abendstunden, wenn nur noch wenige Menschen auf den Straßen unterwegs sind. Sehr hübsch anzusehen und idyllisch plätschernd sind die kleinen Bäche auf beiden Hauptstraßen der Altstadt. Einheimische erzählen, dass einer von beiden der Rieschebach ist und vor etwa zehn Jahren nach mittelalterlichem Vorbild wieder freigelegt wurde. Ebenso idyllisch sind die Cranach-Höfe mit Hofrestaurant, Druckerwerkstatt und Brunnen.

Herakut-Mural in der Lutherstadt Wittenberg
Herakut-Mural in der Lutherstadt Wittenberg

Nicht zu vergessen die etwa 30 Wandbilder, unter anderem von Herakut und weiteren internationalen Streetart-Künstlern, in einigen Baulücken – es werden Streetart-Touren zu Fuß oder mit Rad durch die Stadt angeboten.

Martin(us) Lud(h)er

Im renovierten Lutherhaus erfahren wir schon an der Kasse die knappe Zusammenfassung über Martins Luthers Leben in Wittenberg und finden seinen eigentlichen Namen in der Ausstellung des Schlosses – Martin(us) Lud(h)er. Er, geboren im 80 Kilometer entfernten Eisleben, lebte als Mönch mit seiner Frau Katharina von Bora und seiner Familie in dem ehemaligen Kloster, wurde 63 Jahre alt und war ein „Rebell und Reformator“, wie es in einem Buchtitel heißt. Seine 95 Thesen sind am anderen Ende der langen Schlossstraße auf der berühmten gußeisernen Schlosstür auf lateinisch nachzulesen und gegenüber im Eiscafé neben der Eiskarte auf deutsch übersetzt. Im versteckten „Café Bora“ im Hof der Lutherhauses gibt es den nach eigenen Angaben „besten Flammkuchen der Stadt“ und Kleinigkeiten zur Stärkung für die Ausstellungen im reformationsgeschichtlichen Museum.

Grashüpfer und Lärm

Südlich der vom UNESCO-Weltkulturerbe geschützten Altstadt geht es fußläufig über die grünen mit Grashüpfern übersäten Elbwiesen zur flachen Elbe, die unauffällig und leise an der Lutherstadt vorbeifließt – ganz im Gegenteil zum lärmenden Verkehr auf der Schnellstraße hinter der Schallschutzwand.

Was wir nicht gesehen haben: die Luthereiche und die vom Schweizer Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltetet und umgebaute Luther-Melanchthon-Gymnasium in Wittenberg.

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Von Mart!n

Selten gehe ich ohne Kamera aus dem Haus und habe so die Welt vor der Linse. In meinem Blog findest du viele Fotos und Fundstücke aus Berlin und Warnemünde sowie Reiseberichte von meinen Standorten in Deutschland, Europa und der Welt. Neben meinen Presseartikeln und Veröffentlichungen habe ich meine liebsten Weblieblinge zusammengestellt.

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