Vasilij Zbogar siegte im hochklassigen Feld der 103 Boote vor dem Engländer Edward Wright und Andrew Murdoch aus Neuseeland. Bester deutscher Starter war Jan Kurfeld aus Wismar. Er beendete die EM im eigenen Land als 27. „Ich hatte einen Platz unter den ersten 30 angestrebt, dieses Ziel habe ich erreicht“, bilanzierte er sein Comeback nach anderthalb Jahren positiv.
Für Zbogar erster großer Titel im Finn
Vasilij Zbogar heißt somit der neue Europameister der olympischen Finnklasse 2013. Der Slowene hatte das Feld von Anfang an dominiert. „Ich freue mich über meinen ersten großen Titel im Finn“. Nach zwei olympischen Medaillen im Laser und einem sechsten Platz in London 2012 ist sein Ziel klar definiert und lautet Gold in Rio 2016. Einer, der ihm den Titel gern abgenommen hätte, war der Engländer Edward Wright. Sieben Punkte trennten ihn am Ende von Zbogar. „Vasilij ist mental sehr stark und es wäre im Medalrace schwer geworden, doch nicht unmöglich“, resümiert der Brite, der im Finn bereits 2010 Weltmeister und 2006 Europameister wurde. Ein wenig enttäuscht packte auch Pieter Jan Postman seine Sachen Sonnabendmittag zusammen: „Schade, ich hätte gern noch einmal angegriffen und mich vor den Neuseeländer Andrew Murdoch geschoben, um auf einen Medaillenplatz zu kommen“, sagt der Niederländer nach einer für ihn eher durchwachsenen Europameisterschaft, die auf einem undankbaren vierten Platz endete. Der drittplatzierte Neuseeländer, Andrew Murdoch, der bereits zweimal an olympischen Spielen im Laser teilnahm, ist erst in diesem Jahr in den Finn umgestiegen. Auch sein Landsmann Josh Junior gab vor Warnemünde ein gutes Bild ab: bereits frühzeitig gewann er eine Wettfahrt und konnte sich bis zum Ende im Spitzenfeld halten und seine erste EM als Fünfter abschließen.
Warnemünde, Revier mit besten Segelbedingungen
Michele Marchesini vom Exekutivkomitee des Weltverbandes der Finns (IFA) war voll des Lobes über die Veranstaltung: „Ich bin froh, dass wir Warnemünde als Austragungsort für die Europameisterschaft gewählt haben. Obwohl eine schwierige Woche hinter uns liegt, hat Warnemünde seinen Ruf als Revier mit besten Segelbedingungen alle Ehre gemacht. Auch bei wenig Wind baut sich hier schnell eine tolle Welle auf, die das Segeln sehr interessant, sportlich und spaßig macht. Die britische Wettfahrtleitung war sehr professionell und hat alles aus dem Wetter rausgeholt, was rauszuholen war“, sagt der Italiener, der selbst zwölf Jahre Finn gesegelt ist und an den Olympischen Spielen in Athen teilnahm. Insgesamt litt die achttägige hochrangig besetzte Veranstaltung unter den hochsommerlichen Wetterbedingungen: an zahlreichen Wettfahrttagen mussten sich die 103 Aktiven aus 28 Nationen lange gedulden, bis Wind kam und gesegelt werden konnte.
Bei der Juniorenwertung der offenen Europameisterschaft ließ sich Peter McCoy (GBR) die Führung nicht mehr aus der Hand nehmen. Zweiter wurde Jake Lilley aus Australien, Dritter Lennart Luttkus aus Tönisvorst.