24 bunte Berliner U-Bahn-Stationen und ihre Stationstafeln von A bis Z. Von Alexanderplatz bis Zoologischer Garten. Eine kleine Stationszeitreise durch die U-Bahn-Geschichte der Hauptstadt.
Alexanderplatz (U2, U5, U8)
Der U-Bahnhof Alexanderplatz ist einer der größten U-Bahnhöfe der Berliner U-Bahn. Dort fahren die Linien U2, U5 und U8. Der Bahnhof der heutigen U5 wurde am 21. Dezember 1930 eröffnet und liegt 11,25 Meter unter der Oberfläche. Bei der Errichtung wurde die erste unterirdische Ladenpassage Berlins eröffnet, die noch heute beim Umsteigen zwischen den Linien U2 und U8 zu sehen ist.
Alt-Tegel (U6)
Der U-Bahnhof Alt-Tegel ist eine Station der Linie U6 im Bezirk Reinickendorf und wurde am 31. Mai 1958 als U-Bahnhof Tegel eröffnet.
Afrikanische Straße (U6)
Der U-Bahnhof Afrikanische Straße ist eine Station der U6 in Berlin-Wedding und ging am 3. Mai 1956 in Betrieb.
Bayerischer Platz (U4, U7)
Der U-Bahnhof Bayerischer Platz ist eine Station der Linie U4 und U7. Der unter dem gleichnamigen Platz im Bayerischen Viertel gelegene Bahnhof ging wie die anderen Bahnhöfe der Schöneberger U-Bahn am 1. Dezember 1910 in Betrieb, seit 1970 kreuzt die Linie U7 die U4.
Bernauer Straße (U8)
Der U-Bahnhof Bernauer Straße ist ein Bahnhof der Linie U8 in Berlin-Mitte und wurde am 18. April 1930 eröffnet. Zu Zeiten der Berliner Mauer war der Zugang zum Geisterbahnhof geschlossen.
Bismarckstraße (U2 und U7)
Der U-Bahnhof Bismarckstraße ist ein Umsteigebahnhof der Berliner U-Bahn-Linien U2 und U7 in Charlottenburg und wurde am 28. April 1978 eröffnet. Im Gegensatz zu den Nachbarbahnhöfen der U2 sticht er durch seine konträre Architektur heraus.
Borsigwerke (U6)
Der U-Bahnhof Borsigwerke der Linie U6 wurde am 31. Mai 1958 im Zusammenhang mit der Streckeneröffnung Kurt-Schumacher-Platz nach Tegel in Betrieb genommen. Für die Gestaltung war der Berliner Architekt Bruno Grimmek verantwortlich, der sich dabei an dem von Alfred Grenander entwickelten Kennfarbensystem orientierte.
Eisenacher Straße (U7)
Der U-Bahnhof Eisenacher Straße ist eine Station der Linie U7 der Berliner U-Bahn. Er entstand zwischen 1968 und 1970 nach Plänen Rainer G. Rümmlers im Zuge der ersten Nordwest-Verlängerung der U7 und wurde am 29. Januar 1971 eröffnet. Die Wände sind mit grünen Eternitplatten verkleidet, die Stützen sind gelb verfliest. Die grüne Farbe soll an die thüringische Stadt Eisenach und den sich dort anschließenden Thüringer Wald erinnern. Die Gestaltung ähnelt damit dem zur gleichen Zeit entstandenen und ebenfalls von Rümmler gestalteten U-Bahnhöfen Bayerischer Platz und Walther-Schreiber-Platz (Linie U9). Ende 2018 wurde der Bahnhof zusammen mit zwölf weiteren Stationen als Zeitzeuge für den West-Berliner U-Bahn-Bau der 1960er und 1970er Jahre unter Denkmalschutz gestellt.
Frankfurter Allee (U5)
Der U-Bahnhof Frankfurter Allee wurde am 21. Dezember 1930 zunächst als Frankfurter Allee (Ringbahn) seiner Bestimmung übergeben. Er wurde, wie die gesamte an diesem Tag eingeweihte Strecke der heutigen U5, von Alfred Grenander entworfen. Die ursprüngliche Grundfarbe des Bahnhofs waren rote kleinteilige Fliesen. Diese wurde jedoch bei einer grundlegenden Sanierung in den 1980er Jahren in Orange geändert. Nach einer erneuten Sanierung im Jahr 2004 wurde das Rot durch eine neue Wandverkleidung wiederhergestellt. Anders als die meisten Bahnhöfe, die dem Grundtyp des Bahnhofs Memeler Straße (heute: Weberwiese) entsprechen, erhielt er eine doppelte Stützenreihe anstelle einer einfachen. Zudem verfügt er über eine Maximalbreite von 13,30 Metern, die aufgrund des erwarteten starken Umsteigeverkehrs zur S-Bahn notwendig erschien. Der Breite entsprechend sind auch die Auf- und Abgänge großzügig gestaltet. Östlich und westlich des Bahnhofs schließt sich jeweils eine zweigleisige Kehranlage an.
Gesundbrunnen (U8)
Der U-Bahnhof Gesundbrunnen wurde am 18. April 1930 eröffnet. Der Bahnhof wurde von Alfred Grenander gestaltet und wie schon der Bahnhof Alexanderplatz mit türkisfarbenen, rechteckigen Kacheln gefliest. Aufgrund der Tieflage des U-Bahnhofs unter der Ringbahn – er liegt 14,75 Meter unterhalb der Straßenoberfläche – wurden die Zugänge zusätzlich zu den Treppen von Anfang an mit je zwei Rolltreppen je Abgang ausgestattet, damals die längsten Fahrtreppen Deutschlands. Heute sind es die längsten Fahrtreppen bei der Berliner U-Bahn.
Hallesches Tor (U1, U3 und U6)
Der U-Bahnhof Hallesches Tor ist ein Umsteigebahnhof der Linien U1, U3 und U6 der Berliner U-Bahn in Kreuzberg. Der Hochbahnhof der heutigen U1/U3 ging am 18. Februar 1902 in Betrieb, der unterirdische Bahnhof (Foto) der Linie U6 am 30. Januar 1923.
Hermannplatz (U7, U8)
Der U-Bahnhof Hermannplatz ist ein Umsteigebahnhof der Linien U7 und U8, der sich unter dem gleichnamigen Platz in Neukölln befindet. Am 11. April 1926 ging der Bahnhof der Linie U7 in Betrieb, am 17. Juli 1927 der der U8. Da während der Entstehung am Hermannplatz das Kaufhaus Karstadt eröffnet wurde, zahlte der Karstadt-Konzern eine vergleichsweise hohe Geldsumme zur Ausgestaltung dieses Bauwerks und bekam dafür einen auch heute noch bestehenden Direktzugang zur Haltestelle. Ein weitere Besonderheit: Am Herrmannplatz wurden die ersten Rolltreppen bei der Berliner U-Bahn eröffnet.
Jannowitzbrücke (U8)
Der U-Bahnhof Jannowitzbrücke auf der Linie U8 liegt an der gleichnamigen Brücke in Berlin-Mitte und ist ein Kreuzungspunkt des öffentlichen Nahverkehrs. Er wurde am März 1930 eröffnet und war zu Mauerzeiten ab dem 13. August 1961 ein Geisterbahnhof.
Kleistpark (U7)
Der U-Bahnhof Kleistpark der Linie U7 wurde am 29. Januar 1971 eröffnet und liegt nahe dem Heinrich-von-Kleist-Park in Schöneberg. Äußerst interessant: Unter dem Bahnsteig befindet sich der Rohbau eines weiteren Bahnsteigs, der für die ehemals geplante Linie U10 vorgesehen war.
Mierendorffplatz (U7)
Der U-Bahnhof Mierendorffplatz ist eine Station der Berliner U-Bahn-Linie U7 in Charlottenburg. Der Bahnhof wurde in offener Bauweise errichtet und am 1. Oktober 1980 im Zuge der Verlängerung der heutigen Linie U7 zum Rohrdamm eröffnet. Seine Gestaltung leitete Rainer G. Rümmler; das Fliesenmuster der Wand stellt in abstrakter Form das „M“ als Anfangsbuchstaben des Bahnhofsnamens dar. Seit Mai 2017 sind die Wände der beiden Zwischengeschosse jeweils mit einer großformatigen historischen Fotografie des damaligen Gustav-Adolf-Platzes aus dem Jahr 1915 gestaltet. Ende 2018 wurde der Bahnhof zusammen mit zwölf weiteren Stationen als Zeitzeuge für den West-Berliner U-Bahn-Bau der 1960er und 1970er Jahre unter Denkmalschutz gestellt.
Nollendorfplatz (U1, U2, U3, U4)
Der U-Bahnhof Nollendorfplatz ist der einzige U-Bahnhof, an dem alle vier U-Bahn-Linien (U1 bis U4) der Kleinprofilbahnen der Berliner U-Bahn halten. Der Hochbahnhof in Schöneberg wurde 1902 eröffnet.
Voltastraße (U8)
Der U-Bahnhof Voltastraße der Linie U8 wurde am 18. April 1930 eröffnet und wurde bereits 1914/1915 durch die AEG-Schnellbahn-AG erbaut. Merkmale für dieses frühe Baujahr sind die granitenen Stützsäulen und die geringe Tiefenlage, die Ausgänge zur Straßenmitte bedingen. Zu Mauerzeiten gehörte sie zur Ministrecke der U8 im Norden West-Berlins, die wenige Berliner nutzten. Aus Norden kommend war sie die letzte Station vor den Geisterbahnhöfen im Ostsektor.
Wedding (U6)
Der U-Bahnhof Wedding wurde im Zuge des Baus der städtischen Nord-Süd-Bahn am 8. März 1923 unter dem Namen Bahnhof Wedding eröffnet. Die Gestaltung entsprach dem Schema der übrigen U-Bahnhöfe der Linie U6. Die Wände waren weiß gehalten mit jeweils grünen Rahmen, die Aufbauten und Stützen waren ebenfalls in grün gehalten, der 80 Meter lange Mittelbahnsteig war asphaltiert. Nördlich des U-Bahnhofs wurde eine eingleisige Kehranlage eingerichtet, sie konnte einen 5-Wagen-Zug vom Typ B aufnehmen. 1971/1972 wurde der Bahnsteig nach Süden auf eine Länge von 110 Meter verlängert, um den Einsatz von 6-Wagen-Zügen zu ermöglichen. Die Wände erhielten dabei die noch heute vorhandenen orangefarbenen Fliesen. Der Zusatz Bahnhof entfiel. Südlich des Bahnhofs entstand eine zweite Kehranlage für einen 6-Wagen-Zug.
Wittenbergplatz (U1, U2, U3)
Der U-Bahnhof Wittenbergplatz ist ein U-Bahnhof in Schöneberg und wurde 1902 eröffnet und 1912 durch Professor Alfred Grenander komplett umgebaut. Er besitzt seit dem als einziger U-Bahnhof Berlins fünf nebeneinanderliegende Gleise und wird von den Linien U1, U2 und U3 befahren.
Zum 50. Geburtstag der Berliner U-Bahn am 18. Februar 1952 schenkte der damalige Betreiber der Londoner U-Bahn der BVG als Zeichen der Verbundenheit ein Londoner U-Bahn-Schild. Die BVG wählte die Station Wittenbergplatz als einen der am meisten benutzten U-Bahnhöfe im Zentrum West-Berlins aus und der Britische Stadtkommandant überreichte es der BVG im Namen der London Transport Executive am 2. Juli 1952 im Rahmen einer kleinen Feier. Dieses Schild ist aktuell auf dem Bahnsteig I angebracht.
Yorckstraße (U7)
Der U-Bahnhof Yorckstraße wurde im Zusammenhang mit der Verlängerung der Linie U7 von Möckernbrücke zum Fehrbelliner Platz am 29. Januar 1971 in Betrieb genommen. Er ist der (wirklich) schaurigste Berliner Bahnhof und soll 2019 umfangreich saniert werden. Die Zwischendecke wird herausgenommen, wodurch der Bahnhof rund 1,5 Meter höher wird, und eine neue Empfangshalle gebaut. (Geplante) Dauer der Arbeiten: zwei bis drei Jahre.
Zoologischer Garten (U2)
Der U-Bahnhof Zoologischer Garten der heutigen U2 wurde am 11. März 1902 eröffnete und war einer der ersten unterirdischen U-Bahnhöfe der zu dem Zeitpunkt noch selbstständigen Stadt Charlottenburg. Diese Station ist nur von Zügen des Kleinprofil-Netzes befahrbar. Der unter dem Bahnsteig der Linie U2 liegende Bahnsteig der Linie U9 unterquert den gesamten Bahnhofsvorplatz annähernd in Nord-Süd-Richtung. Die gefliesten Wände des Bahnhofs sind mit Darstellungen von Tieren geschmückt, um den Bezug zum naheliegenden Zoo herzustellen. Beide U-Bahnhöfe liegen L-förmig zueinander.
Du suchst nach einer Geschenkidee für U-Bahnfahrer? Dann sind die Tassen, Magnete, Memospiele und Brettchen von Tom Bäcker genau das richtige.
Daten und Fakten zu Berliner U-Bahnhöfen
Zum Abschluss noch ein paar Daten und Fakten zu den Berliner U-Bahn sowie den Bahnhöfen und ihren Stationen.
Das Netz der Berliner U-Bahn umfasst derzeit 175 Stationen. Da die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) jeder Station auf eigener Ebene ein eigenes betriebsinternes Kürzel zuordnet, handelt es sich nach offizieller Zählung um insgesamt 195 Stationen. Zählt man die Stationen Jungfernheide und Schloßstraße doppelt, die zwei Ebenen besitzen und ursprünglich für zwei Linien ausgelegt waren, ergeben sich 197 Stationen.
Von den 97 Ortsteilen Berlins sind insgesamt 35 an das U-Bahn-Netz angeschlossen. Die meisten Stationen befinden sich in den Ortsteilen Mitte (24 Stationen), Kreuzberg (16 Stationen) und Charlottenburg (13 Stationen). Die Ortsteile Kaulsdorf, Rudow und das Hansaviertel sind an lediglich eine Station angeschlossen.
Alle Bahnhöfe der Linien U1 bis U4 sind Kleinprofilbahnhöfe, alle Bahnhöfe der Linien U5 bis U9 sind Großprofilbahnhöfe.
Die meisten U-Bahnlinien fahren unterirdisch, einige aber auch auf Hochbahntrassen über der Erde.
Es gibt einige ehemalige U-Bahnhöfe, die geschlossen wurden, wie das Stralauer Tor (später Osthafen), Nürnberger Platz (heute U9), Französische Straße (U6) und Wilhelmplatz (Richard-Wagner-Platz).
Das Landesdenkmalamt Berlin hat auf der Linie U5 zwischen Tierpark und Hönow neun U-Bahnhöfe in die Denkmalliste aufgenommen. Dazu gehören der 1969 bis 1973 als unterirdische Station errichtete Bahnhof Tierpark mit seiner künstlerischen Ausstattung und die zwischen 1985 und 1989 entstandenen oberirdischen Bahnhöfe Biesdorf-Süd, Elsterwerdaer Platz, Wuhletal, Kaulsdorf-Nord, Cottbusser Platz, Hellersdorf, Louis-Lewin-Straße und Hönow.
Alle Berliner U-Bahn-Linien
Und jetzt du!
Welche ist deine liebste U-Bahnstation in Berlin und warum?